Als 2015 die Not entlang der „Balkanroute“ groß war, haben wir gezeigt, was wir als Gesellschaft leisten können. Jetzt ist es wieder an der Zeit.
Damals sammelten wir Sachspenden und sind mit unseren Transportern kurzer Hand über Wien und Budapest mehrfach an die EU-Außengrenze zwischen Ungarn und Serbien gefahren. Um diese Spontanhilfe zu verstetigen, gründeten wir mehr oder weniger noch auf der Autobahn die IHA, die Intereuropean Human Aid Association. Hier ein SZ-Artikel von „damals“.
Heute ist der Verein primär in Nordgriechenland aktiv, wo er Hilfsprojekte für Geflüchtete umsetzt und betreibt. Mehr Infos dazu unter www.iha.help.
Viele private und kommunale Hilfsstrukturen von damals gibt es immer noch, die freiwilligen Helfer*innen sind weiterhin vernetzt und die Lernkurven waren steil. So können jetzt (fast) aus dem Stand konkrete Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine organisiert und angeboten werden. In München z.B. von dem sehr(!) unterstützenswerten Verein Heimatstern, mit dem auch die IHA mehrfach kooperiert hat. Dessen Herausforderung ist es, dass sie aktuell keine Halle haben, um wirklich nennenswert Sachspenden zu sammeln. Vielleicht haben wir in der Genossenschaft ja wen, der/die eine Location vermitteln kann? Und es werden jetzt auch viele helfende Hände gesucht – unter ukraine@heimatstern.org werden die Hilfsangebote gezielt gesammelt und dann entsprechend des Bedarfs eingesetzt.
Und deutschlandweit wurden innerhalb von Stunden nach dem russischen Einmarsch seitens der Zivilgesellschaft wieder Sachspenden gesammelt, Busse für den Transport geflüchteter Menschen an die ukrainische Westgrenze geschickt und eine große Initiative ins Leben gerufen, auf die wir sehr gerne hinweisen: eine Börse für Privatunterkünfte.
Elinor, ein Projekt für gemeinschaftliche Finanzen (benannt nach der Commonsforscherin und Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom), hat ein simples Onlineformular erstellt, über das man melden kann, wenn man Unterkunft anbieten will und kann
Inzwischen sind auch die GLS Bank, ecosia (die nachhaltige Alternative zu Google) und Betterplace (eine öko-soziale Crowdfunding-Plattform) mit eingestiegen und über 70.000 Betten wurden bereits gemeldet.
Klar ist, dass das bei prognostizierten 7 Millionen Menschen, die vermutlich flüchten werden, ein Tropfen auf den heißen Stein ist, aber jede*r der/die nicht an der Grenze, auf der Landstraße oder in Sammelunterkünften bleiben muss, ist ein Erfolg.
Wer selbst beherbergen möchte (mindestens 2 Wochen), kann sich hier eintragen.
Anmerkung: Wir wissen, dass es auch andere Krisen gibt, dass viele weitere Menschen Not leiden und dass es ein rechtswidriger Skandal ist, die vielen afrikanischen Student*innen schlechter zu behandeln, die ebenfalls flüchten müssen, aber keine ukrainische Staatsbürger sind. All das darf uns aber nicht davon abhalten, dort zu helfen, wo wir es können.
Wir können die Abhängigkeit von Öl und Gas am schnellsten beenden, indem wir
- den Verbrauch reduzieren (akute, auch individuelle Einsparungen würden außerdem die Marktlage kurzfristig entspannen, was speziell für Haushalte mit geringeren Einkommen wichtig wäre)
- die regenerativen Energien massiv ausbauen
Noch mehr Möglichkeiten zum Engagement findet Ihr hier beim Katapult-Magazin.
Nachtrag: Speziell für München kann man sich bzgl. Spenden, Mithilfe und/oder Unterkunft auch hier bei Münchner Freiwillige – Wir helfen e.V. melden.