Unsere Freunde der CSA SpeiseGut in Berlin posteten folgenden Text auf Facebook:
Sehr geehrte Frau XY,
vielen Dank für Ihre Mail und das Angebot, dass wir uns für den Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ bewerben dürfen. (Unter dem Jahresthema „Ideen finden Stadt“ werden Projekte und Ideen gesucht, die wegweisende Impulse für die Städte und Gemeinden der Zukunft geben.)
In den Bewerbungsunterlagen ist vor allem die Deutsche Bank der Haupförderer des Wettbewerbes. So groß der Reiz auch ist mitzumachen muss ich Ihnen leider mitteilen, dass wir solche Förderer nicht unterstützen.
SpeiseGut steht für transparente, ökologische, reginonal und faire Landwirtschaft. Wir arbeiten vor allem an einem Konzept was sich staatlich subventionslos trägt sowie aber eine stadtnahe Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln ermöglichen soll.
Dies können wir leider vom Hauptförderer der Deutschen Bank nicht erkennen und behaupten. Zu stark ist der Hauptförderer in die Kritik geraten massiv an der Spekulation von Agrar Rohstoffen beteilgt zu sein. Selber gab die Bank am Anfang des Jahres noch zu an solchen“ Machenschaften“ sich zu beteiligen. “ Spekulativ ausgerichtete Anleger sind unverzichtbar für das Funktionieren von Rohstoffmärkten“ wurde behauptet. Für die Deutsche Bank zählt der Rohstoffhandel zu den Wachstumssegmenten im Kapitalmarktgeschäft. „Hier wird seit einigen Jahren kräftig Gas gegeben“, sagt ein Banker. Speziell im Nahrungsmittelgeschäft würden ordentliche Renditen erzielt. Kredite an Landwirte, Handelsunternehmen und Nahrungsmittelproduzenten zählen ebenso wie Absicherungspapiere für Agrarrohstoffe, die an der Börse gehandelt werden können.
Ein weiteres Beispiel ist der „DWS Global Agricultural Land and Opportunities Fund (GALOF)“, nach Auskunft der Deutschen Bank hält der Fonds Land in Australien und Afrika und soll nach Argentinien, Vietnam und Neuseeland ausgedehnt werden. Hier wird stark sichtbar, dass die Deutsche Bank und Hauptförderer des Wettbewerbes „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ auch am Weltweiten Landgrabbing beteiligt ist.
Man könnte fast ironisch glauben, dass die Deutsche Bank sich versucht mit solch einem Wettbewerb „ Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ eine saubere Weste zu erarbeiten.
Sehr geehrte Frau XY, ich wollte Ihnen hier nur kurz mitteilen das SpeiseGut mehr ist als nur ein schönes Projekt nach „außen“ und wir uns über jeden errungenen Wettbewerb freuen. Wir wissen aber auch ohne Wettbewerb das wir ein „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen„ sind. Aber in diesem Falle von einer Bewerbung am Wettbewerb absehen.
Wir lassen in diesem Falle anderen den Vortritt und wünschen Ihnen alles Gute.
Mit besten Grüßen der Initiator von SpeiseGut
Christian Heymann
Und weil Christians Gedanken schlichtweg richitg sind, haben auch wir unsere Bewerbung zurückgezogen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
so sehr es uns freuen würde, auch als einer der Orte ausgezeichnet zu werden, nehmen wir unsere Bewerbung hiermit zurück.
Wie unser Berliner Kollege von SpeiseGut so trefflich ausgeführt hat, sind auch die Ziele des Kartoffelkombinats und das Geschäftsmodell Ihres Sponsors Deutsche Bank nicht kompatibel.
Beste Grüße
Simon Scholl und Daniel Überall
Hallo Simon und Daniel,
bin stolz auf Euch! 🙂
Komme bald auf Euch zu bezüglich World Food Day am 12. Oktober.
LG, Julia
Reblog hier:
http://e.stage.kornherr.net/blog/2013/06/warum-wir-kein-ort-im-land-der-ideen-sein-wollen/
Dankeschön. Sehr gut gemacht! Viel Erfolg und einen klaren Kopf euch weiterhin.
lg aus Berlin